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"WIR SIND WIE FISCHE, DIE DEN SEE LEER SAUFEN, IN DEM SIE SCHWIMMEN." DAS KÄNGURU
DOKUMENTE
AStA Konzept

Liebe Kommiliton:innen,


Hier Findet ihr das AStA Konzept, mit dem wir am 26.06.2025 gewählt wurden.
Im Konzept könnt ihr nachlesen welche Themenschwerpunkte wir haben, wofür wir uns einsetzen und was unsere Ziele und Vorhaben sind.

Viel Spaß beim lesen
euer AStA

AStA Konzept 2025/26

 

Konzept für den Allgemeinen Studierendenausschuss
für die Amtszeit ab SoSe 2025 an der HAW Hamburg

Ein Bündnisprogramm von hochschulpolitischen Listen und Fachschaftsaktiven

 

Hochschule für eine soziale, kulturelle und zivile Zeitenwende!

„Man hat ja noch niemals versucht, den Krieg ernsthaft zu bekämpfen. Man hat ja noch niemals alle Schulen und alle Kirchen, alle Kinos und alle Zeitungen für die Propaganda des Krieges gesperrt. Man weiß also gar nicht, wie eine Generation aussähe, die in der Luft eines gesunden und kampfesfreudigen, aber krieg ablehnenden Pazifismus aufgewachsen ist. Das weiß man nicht.“ Kurt Tucholsky – aus „Die Brennende Lampe“ von 1931

 

In welcher Zeit studieren wir?

In der tiefgreifenden Krise der aktuellen gesellschaftlichen Ordnung, wird von rechter Seite versucht durch Irreführungen, Verdrehung von Tatsachen und Emotionalisierung von den Ursachen der Krise (wie soziale Ungleichheit, Konkurrenz und Gewinnstreben… – kurz Kapitalismus) abzulenken und damit zu verhindern, dass die Krise zum allgemeinen Wohl gelöst wird.

Die unsinnigen Ausgaben von hunderten Milliarden für Aufrüstung und Krieg zeigen: Geld ist genug da! Die aktuelle Regierungspolitik, mit der die Lebens- und Arbeitsbedingungen für viele Menschen hierzulande verschlechtert und in anderen Ländern zerstört werden, provoziert berechtigen Widerstand. Niemand muss es an Nahrung, Bildung und Teilhabe mangeln, ein Leben in Würde für alle Menschen in Würde ist längst überfällig – u.a. durch die Beendigung von Kriegen und internationale Abrüstung, stattdessen Investitionen in Soziales, Gesundheit, Bildung und Kultur, ambitionierte Bekämpfung der Umwelt- und Klimakrise sowie Ausweitung demokratischer Prinzipien auf alle gesellschaftlichen Bereiche – besonders der Wirtschaft.  Dafür brauchen wir aufklärende Wissenschaft, die sich in den Diskurs einmischt, die Zusammenhänge von politischen Entscheidungen, deren reale Auswirkungen und ihre Alternativen benennt.

Damit Bildung und Wissenschaft im Sinne der Grund- und Menschenrechte wirken, haben wir einiges zu ändern: in Politik, Struktur und Geist. Für diese gemeinsam zu erreichenden Veränderungen ergreifen wir vom AStA aus die Initiative als zentraler Teil der studentischen Interessenvertretung.

 

Wo und wofür studieren wir? – Hochschule als Ort der Bewegung!

Eine Schlussfolgerung aus der Befreiung von Krieg und Faschismus 1945 war von fortschrittlichen Kräften, Bildung für alle zugänglich zu machen. Das sollte auch durch die Gründung von Fachhochschulen realisiert werden. Die soziale Öffnung hat Hochschulbildung für weitere Teile der Bevölkerung zugänglich gemacht und die Wissenschaft um neue Erfahrungswerte und Perspektiven bereichert. In dieser Tradition steht auch die HAW Hamburg.

Angewandte Wissenschaften, die den Menschen in den Mittelpunkt stellen, begünstigen die Demokratisierung, wissenschaftliche Gesamtverantwortung auch über die Hochschule hinaus (in Betrieben, öffentlichen Einrichtungen, NGOs etc.) und wirken praktisch gegen rechte Ideologien.  Mit der Praxisnähe steht die Hochschule in dem Widerspruch zwischen einerseits arbeitsmarkt- und profitorientierter Ökonomisierung der Wissenschaft und andererseits sind Unternehmen immer stärker auf wissenschaftliche Erkenntnisse angewiesen, was auch ermöglicht Einfluss auf eine demokratische Entwicklung der (Privat-)Wirtschaft zu nehmen. Auf letzteres kommt es heute besonders an.

Mit unserer Zivilklausel, der Selbstverpflichtung u.a. auf soziale Nachhaltigkeit, der Ambition sich an der Verwirklichung der UN-Ziele für Nachhaltige Entwicklung zu beteiligen, haben wir an der HAW Hamburg auch heute besonders günstige Bedingungen zum Lernen, Forschen und Arbeiten für humane, soziale und wissenschaftlich fundierte Ansprüche in Hochschule und Gesamtgesellschaft. Das bildet auch die beste Basis für internationale Kooperationen, die nicht nur mit Wissenschaft zur humanen Entwicklung, sondern durch den Austausch zwischen Menschen aus vielen Ländern auch unmittelbar zum Abbau von Feindbildern beitragen.

In diesem Sinne wollen wir Studium und Hochschule gestalten und arbeiten an den folgenden Schwerpunkten.

 

Was brauchen wir dafür?

Butter statt Kanonen!

80 Jahre nach der Befreiung von Weltkrieg und Faschismus ist es überfällig, endlich die Schlussfolgerungen zu ziehen: Kriege dürfen nie wieder Mittel der Konfliktlösung sein. Damit nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus Wirklichkeit wird, braucht es die entsprechende Bildung.  Dafür wurde die UNO gegründet, deren Unterorganisation UNESCO sich mit Bildung und Kultur das Erlernen einer Friedenshaltung zum Ziel gesetzt hat. Dieser Aufgabe von Hochschulen und Wissenschaft fühlen wir uns verpflichtet.

Die anhaltende Unterfinanzierung von Hochschulen und Studierendenwerken, die verbreitete Armut und Wohnungsnot (nicht nur unter Studierenden), erhöht den Druck Forschung und Lehre in den Dienst des Krieges zu stellen. Damit gefährdet auch eine freie Wissenschaft zum Wohle der Menschen.

Daher werden wir aus dem AStA

  • darüber aufklären, dass Militarisierung und Aufrüstung, die eine und Bildungs- und Sozialabbau die andere Seite derselben Medaille sind. Auf dieser Grundlage wirken wir für soziale und Bildungsexpansion sowie für Abrüstung.
  • den Gedanken der Zivilklausel in allen Bereichen der Hochschule zu verbreiten, damit er insbesondere in Strategie und Studienreformprozessen Niederschlag findet.
    • Beispielhaft wollen wir Friedenspädagogik in Kombination mit Medical Peace Work als Kurs für möglichst viele Studiengänge etablieren.
  • internationale Wissenschaftskooperation und Solidarität – besonders auf studentischer Ebene – initiieren und ausbauen.
  • uns an Friedensaktivitäten und -veranstaltungen an der HAW Hamburg und hochschulübergreifend (u.a. im Rahmen der bundesweiten Zivilklauselbewegung) beteiligen und diese unterstützen.
  • zu Antikriegstag, Ostermarsch und weiteren zentralen Veranstaltungen der Friedensbewegung mobilisieren.
  • für eine zivile Zeitenwende gegen Wehrpflicht und “Kriegstüchtigkeit” streiten.
  • über Angriffe auf die Wissenschaftsfreiheit, besonders wenn sie Kritik an Kriegsverbrechen aus Hochschulen und Kultureinrichtungen einschränken wollen (z.B. Antisemitismus-Resolution des Bundestages), aufklären und ihnen entschieden entgegentreten.

 

Antifaschismus und Frieden – Kooperation statt Konkurrenz!

Nie wieder Krieg! Nie wieder Faschismus! – Das lässt sich nicht trennen. Mit der Überwindung jedweder rechten Ideologie und Praxis, von Konkurrenz, Gewaltverherrlichung und Geschichtsrevisionismus schaffen wir die Grundlagen für einen umfassenden Frieden.  Mit Solidarität, Aufgeklärtheit, Geschichtsbewusstsein setzen wir uns für zivile, demokratische und soziale Entwicklung ein.

Wir wollen die Ungleichheitsideologien und ihren Ursachen entgegentreten. Noten und Prüfungen gehören zuallererst dazu. Sie fördern Konkurrenz unter uns Studierenden und damit eine Kultur, in der sich die Stärkeren durchsetzen. Schaffen wir eine Atmosphäre, in der nicht der individuelle Aufstieg Einzelner, sondern die gemeinsame Arbeit an besseren gesellschaftlichen Verhältnissen im Vordergrund steht, werden persönliche oder kulturelle Unterschiede keine Mauer zwischen Menschen sein, sondern eine Bereicherung für uns alle. In diesem Sinne setzen wir uns auch für eine umfassende Teilhabe von (internationalen) Studierenden ein und unterstützen die studentische Organisierung für die gemeinsamen Interessen.

80 Jahre nach der Befreiung befinden wir uns wieder in einer Entscheidungssituation: Zivilisation oder Barbarei?

Daher werden wir als AStA

  • für die Verwirklichung der UN-Ziele der Agenda 2030 (SDGs) an und aus der HAW wirken.
  • den Aufbau von der Selbstorganisation internationaler Studierender unterstützen.
  • Wissenschaftsdiplomatie und internationalen Austausch mit Studierenden aus dem Ausland hier an der HAW – auch zum Abbau von Feindbildern und gegen rechte Hetze.
  • antifaschistische Veranstaltungen organisieren und unterstützen, um historisch bewusst für heute zu lernen.
  • daran arbeiten, den gesellschaftlichen Bezug und die gesellschaftliche Verantwortung der je eigenen Disziplin exemplarisch herauszuarbeiten, damit sie Einzug in die Curricula erhalten.
  • Aktionswochen zum 8. Mai veranstalten und uns an weiteren antifaschistischen Aktivitäten u.a. im Rahmen des Hamburger Ratschlags für den 8. Mai als Feiertag beteiligen.
  • zusammen mit der AG Antifa eine antifaschistische Gedenkkultur an der HAW etablieren und uns daran beteiligen die Geschichte der HAW und ihrer Vorgängerorganisationen aufzuarbeiten, um daraus Konsequenzen für heute zu ziehen.

 

Soziale Wohlentwicklung!

Der Kampf um die Würde aller Menschen macht Freude – auch im Studium! Dafür legen wir uns mit der neoliberalen Einrede an, dass wir Studierende privilegiert seien und diesen Umstand mit Bravheit, Bescheidenheit und Leistungsfähigkeit ausgleichen müssten. Der Sozialstaat ist eine antifaschistische Konsequenz und im Grundgesetz verankert und wurde durch die 68er- und Studentenbewegung erheblich erweitert. Gute soziale Lebens- und Studienbedingungen für Alle sind förderlich dafür, uns als gesellschaftliche Persönlichkeiten kritisch zu bilden und entfalten zu können. Die verbreitete studentische Armut und die erheblichen psychischen Belastungen unter uns Studierenden als Ergebnis des Sozialabbaus (getarnt als „Sparpolitik“) sind dringend zu überwinden.

Um uns für die umfassende Verbesserung der sozialen und gesundheitlichen Lage der Studierenden einsetzen werden wir als AStA

  • mitstreiten in der Kampagne BAföG für Alle: Eltern-, herkunfts- und altersunabhängig sowie in ausreichender Höhe, damit wir unser Denken und Handeln umfassend auf die Verbesserung der Gesellschaft richten können.
  • kämpfen für eine deutliche Ausweitung der öffentlichen Finanzierung des Studierendenwerks, mehr Wohnheimplätze mit geringeren Mieten inkl. Gemeinschaftsräumen und einen Kulturwandel hin zur Ausrichtung an studentischen Interessen statt marktwirtschaftlichen Prinzipien.
  • im Kampf um die auskömmliche Finanzierung der Hochschule auch die Gegnerschaft zur „Schuldenbremse“ als Fortschrittsbremse und Bescheidenheitsideologie aufnehmen.
  • für strukturelle Veränderungen zugunsten der Gesundheit an der HAW (z.B. in kritischer Kooperation mit CamPuls+) wirken. Wir wirken für Konsequenzen aus der Gesundheitsberichterstattung und entwickeln Beispiele, wie Studium und Hochschule der Gesundheit förderlich sind.

 

Studienreform: Kampf um sinnvolles Studium!

Wenn ich mich für ein Studium entscheide, mit dem Anspruch die eigenen Fähigkeiten und Interessen zu vertiefen, mit der Idee verbunden, damit etwas Sinnvolles zu tun und das Leben der Menschen zu verbessern, einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen, sympathische Menschen kennenzulernen, evtl. dafür in eine andere Stadt ziehe, dann sollte die HAW Hamburg eine Hochschule sein, die nicht nur diese Ansprüche positiv aufgreift, sondern Freude an der gemeinsamen wissenschaftlichen Erkundung der jeweiligen Disziplin und ihrer gesellschaftlichen Bedeutung vermittelt.

Daher wollen wir Strukturen, die von Misstrauen, Kontrolle und teils langweiligen Inhalten geprägt sind zugunsten von kooperativem Lernen verändern. Wir brauchen die aktive Förderung von Wissensdurst, von der Lust am Lernen und Ausprobieren. Wir brauchen eine positive Fehlerkultur und Begleitung auf Augenhöhe, sodass wir für die Lösung der regionalen bis globalen Herausforderungen (wie Klima, Kriege, soziale Ungleichheit) lernen und arbeiten und uns dabei fachlich, aber auch persönlich weiterentwickeln. Wir sind alle Lernende!

Daher werden wir als AStA

  • uns für die Einführung von Lernkonzepten einsetzen, bei denen an realen Fragestellungen zum Allgemeinwohl gelernt und diese gleichzeitig bearbeitet werden (Projektstudium). Idealerweise findet die Kooperation zu den Projekten mit Praxispartnern, wie NGOs, öffentlichen Einrichtungen, Gewerkschaften, gemeinnützigen Unternehmen o.Ä. statt.
  • für eine kooperative Lernkultur streiten, bei der Lehren und Lernen auf Augenhöhe stattfinden und es um Bildung statt Selektion geht.
  • dazu ermutigen, dass wir Studierenden uns an der inhaltlichen Gestaltung der (eigenen) Seminare beteiligen und ggf. selbst welche (mit)gestalten (z.B. Friedenspädagogik)
  • für die zügige Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie einsetzen und das insbesondere auch im weiteren Strategieprozess forcieren.
    • Damit verbunden arbeiten wir für ein größeres Selbstbewusstsein der Wissenschaffenden, die sich als kritisch Voranbringende mehr in die gesellschaftliche Entwicklung einmischen und dafür auch den nötigen Druck für eine auskömmliche Finanzierung entwickeln.
  • Restriktionen im Studium (wie Anwesenheitspflichten, begrenze Prüfungsversuche, feste Modulreihenfolgen) abbauen zugunsten eines selbstbestimmt gestalteten Studierens.

 

Für eine solidarische Lebens- und Lernkultur

„Bildet euch, denn wir brauchen all eure Klugheit.
Bewegt euch, denn wir brauchen eure ganze Begeisterung.
Organisiert euch, denn wir brauchen eure ganze Kraft.“

Antonio Gramsci

Damit wir zu einer solidarischen und erfreulichen Kultur am Campus kommen, brauchen wir eine Belebung des Campus. Das gelingt nicht allein, sondern mit Initiativen, Fachschaftsräten, OE-Aktiven und vielen weiteren Menschen – Studierenden, Beschäftigten und weiteren.

Daher werden wir als AStA

  • Veranstaltungen und Feiern gemeinsam mit anderen Aktiven an der HAW ausrichten
    • (z. B. Wiederholung/Weiterführung des Projektes Swing gegen Rechts, Sommerfest).
  • uns für öffentliche Räume, die Begegnung fördern einsetzen (besonders geeignet ist dafür der studentische Raum im BT21).
  • Kontakt zu den OE-Aktiven vertiefen, um den Studieneinstieg gemeinsam weiterzuentwickeln, so dass Studierende Ambition und Ideen entwickeln, wie sie Studium, Hochschule und Gesellschaft mitgestalten können. Empowerment zum Ein- und Mitmischen!
  • sich für erweiterte Öffnungszeiten der Gebäude und Mensen einsetzen.
  • Vernetzungstreffen von hochschulpolitisch Aktiven (mit)veranstalten.
  • die aktuell laufende Umstrukturierung der HAW als Gestaltungschance für uns Studierende wahrnehmen.
  • uns bei der Entwicklung der Standorte und Mensen heute sowie den Planungen für den Neubau des Campus Berliner Tor und Oberbillwerder für studentische Kultur einsetzen.
  • uns für die Platzierung weiterer Wasserspender an verschieden Standorten einsetzen und damit zur Steigerung der allgemeinen Lebensqualität des Studienalltages beitragen
  • die Vernetzung von und mit internationalen Studierenden ausbauen.
  • Angebote zur Aufklärung über unsere Rechte als Studierende organisieren.
  • die studentische Vernetzung der Hochschulstandorte ausbauen.

 

Arbeitsweise und -kultur

Wir wollen als AStA-Team den angestrebten gesellschaftlichen Kulturwandel in unserer eigenen Arbeit vorwegnehmen und vertrauensvoll und voneinander lernend zusammenarbeiten. Dazu gehört der regelmäßige inhaltliche Austausch, bei dem wir uns gegenseitig qualifizieren und die gemeinsame Arbeit immer wieder kritisch prüfen und auf neue Füße stellen. Ebenso wollen wir als AStA alle Mitstudierenden einladen sich mit uns zu engagieren und eigene Initiativen und Projekte zu entwickeln. Auf regelmäßigen öffentlichen Treffen wollen wir unsere Arbeit inhaltlich weiter fundieren sowie das Bündnis der Aktiven vertiefen und erweitern. Dabei kommt es auf die inhaltlichen Argumente und nicht den Status der Personen an.

"WIR SIND WIE FISCHE, DIE DEN SEE LEER SAUFEN, IN DEM SIE SCHWIMMEN." DAS KÄNGURU
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