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"FREIHEIT IST DAS RECHT, ALLES ZU TUN, WAS ANDEREN NICHT SCHADET." PIERRE J. PROUDHON
AKTUELLES
Tag
07.05.2021
Uhrzeit
16:00
Ort
Berliner Tor/Lohmühlenpark
Trotz Verbot und HJ, wir tanzen hott*

„Trotz Verbot und HJ, wir tanzen hott*“

Am Freitag, 07.05. von 16.00 - 19.00 Uhr auf dem Campus Berliner Tor/Lohmühlenpark

Musik- und Diskussionsveranstaltung zur Bedeutung der Swing-Kultur zur NS-Zeit

* „hotten“ = Swing tanzen – Begriff der Swing-Jugend

 

Wie war das eigentlich? Eingeschränkt werden, Gleichschaltung auferlegt zu bekommen, Krieg zu erleben? Und wie schafft man sich in so einer Zeit eine eigene, kleine Welt? Eine Welt, die einem Hoffnung gibt, Freude macht, Glück beschert und Freundschaften schafft, Zusammenhalt steigert und sogar dazu fähig ist, gegen ein politisches Regime eine gewisse Form von Widerstand zu leisten.

Die Zeit des NS-Regimes war bestimmt durch Regeln, Verbote und Krieg. In so einer Zeit aufzuwachsen, bedeutete für viele, sich in ein politisches Gefüge einzuordnen und sich anzupassen, um Strafen zu entgehen oder sich und der Familie keine Probleme zu machen. Schule, Freizeit und Beruf wurden streng gegängelt, um zu verhindern, dass es Ausbrüche aus der gesellschaftlich vorgeschriebenen Norm gab.

Während in den 20ern noch „Jazz“ oder „Charleston“ gespielt und getanzt wurde, ist diese Musikrichtung nach der Machtübernahme der Nazis als zu frei und locker eingestuft und als “Kulturpest” schließlich verboten worden. Da Swing aber nicht nur eine Musikrichtung ist, sondern vielmehr ein Lebensgefühl, hinderten die Verbote der Nazis die Swing-Jugend nicht daran (heimlich) weiter Swing zu hören, zu tanzen und zu leben. Mit dieser Nonkonformität und der darin zum Ausdruck gebrachten Liebe zur Freiheit bildeten sie eine Art des Widerstandes gegen ein System, in dem es um die Erhaltung von rein deutschem Kulturgut, Ordnung und Gleichschritt ging.

Dieser nicht-offene Widerstand hat dazu geführt, dass eine Kulturszene sich gegen ein militärisches Gefüge durchsetzen und es überleben konnte und zeigt deutlich auf, wie wichtig Zusammenhalt, Solidarität und Kultur für die Gesellschaft sind – nicht nur als politische Gegenaussage.

Bei unserer Veranstaltung wollen wir uns anhand von Zeitzeugenberichten die Situation der Swing-Jugend in Hamburg zur NS-Zeit anschauen, ihre Musik hören und uns der Frage widmen, was den Widerstand der Swing-Jugend ausmachte und welche Bedeutung ein freier kultureller Austausch für eine antifaschistische Haltung hatte - und noch heute hat.  Besonders vor dem Hintergrund der aktuellen Einschränkungen des kulturellen Austausches wollen wir uns hiermit für einen offenen Zugang zu Kultur und Bildung einsetzen und damit auch heute zu gesellschafts- und systemkritischen Gedanken anregen.

Wer im Anschluss noch Lust hat ein bisschen zu „hotten“, ist herzlich eingeladen einige Swing-Schritte zu zur NS-Zeit verbotener Musik zu lernen. Swing high, Swing low!

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